Die richtige Wahl - Eine kleine Entscheidungshilfe

Inzwischen gibt es viele Hersteller von Schallplattenwaschmaschinen und das Angebot ist insbesondere für den Neueinsteiger unübersichtlich. Mit den nachfolgenden Ausführungen möchten wir einige Anregungen geben, worauf bei der Auswahl einer Plattenwaschmaschine geachtet werden sollte.

Service und Ersatzteilversorgung

Eine Schallplattenwaschmaschine ist eine Investition für sehr lange Zeit, möglicherweise für ein ganzes Leben. Umso wichtiger ist, dass Ihre Maschine bewährt und ausgereift ist und der Hersteller einen zuverlässigen Service mit entsprechender Ersatzteilversorgung bietet. Dies wird Ihnen am sichersten von einem deutschen Hersteller geboten. 

 

Gehäusematerial

Das Gehäuse einer Schallplattenwaschmaschine sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch beständig gegen verschiedenste Flüssigkeiten sein. Denn im Inneren der Waschmaschine kommt es zu hoher Luftfeuchte. DRAABE verwendet deshalb wasserfestes  Carbonacryl, das abwischbar und wasserabweisend ist. Einige Hersteller benutzen MDF als Gehäusebaumaterial. MDF ist ein Werkststoff aus verpressten  Holzfasern  und nicht für Schallplattenwaschmaschinen geeignet. MDF enthält häufig auch Formaldehyd im Kleber, das bekanntermaßen krebserregend ist. Da sich Plattenwaschmaschinen im Betrieb erwärmen, kann Formaldehyd freigesetzt werden. Erkundigen Sie sich deshalb genau, aus welchem Material Ihre künftige Waschmaschine gebaut ist.

Labelabdichtung

Ein wichtiges und häufig benutztes Teil einer Plattenwaschmaschine ist der sogenannte Plattenpuck. Er hat u.a. die Aufgabe das Label vor Feuchtigkeit zu schützen. DRAABE liefert zu allen Maschinen verchromte Pucks aus massivem Aluminium. Der Puck wird einfach aufgesetzt und die Labeldichtung wird durch das Gewicht andrückt. Von Dreh-Drück oder Schraubsystemen halten wir an dieser Stelle nichts. Sie sind zwar preiswerter in der Praxis aber umständlich im Gebrauch. Und auf eine einfache Handghabung sollte es Ihnen ankommen.

      Abb.:  Puck Nessie Vinylmaster mit Labeldichtung 

Kosten der Reinigungs- und Verbrauchsmittel

Informieren Sie sich unbedingt vorab über die Kosten für den zur Maschine gelieferten Reiniger. Denn den müssen Sie nachkaufen, zumindest solange Ihre Maschine in der Gewährleistung ist. Wir haben schon Literpreise von € 60,- (!) gesehen. Auch für einfache Verbrauchsstoffe wie z.B. Mikrofaserstreifen werden Preise bis € 30,- pro Satz aufgerufen. Solche Preise sind durch nichts zu erklären.

Einseitig oder doppelseitig

Es gibt inzwischen Maschinen, die Schallplatten gleichzeitig auf beiden Seiten reinigen. Dieser Vorteil wird aber bei einigen Maschinen mit einem Manko erkauft: Da es physikalische Grenzen gibt, ist der Flüssigkeitsauftrag auf der nach unten liegenden Seite häufig ungenügend. Die Unterseite ist dann zwar optisch sauber, aber nicht rilltentief gereinigt. Dafür braucht es nämlich einen satten Flüssigkeitsauftrag, der „über Kopf“ abtropfen würde. Bei der neuen Nessie Vinylmaster Reference wird die notwendige Übersättigung u.a. durch getrennte Dosierpumpen für Oberseite und Unterseite erreicht. Tatsächlch wird bei dieser Maschine bis kurz über die Sättigung dosiert, so dass eine vollständige Benetzung erfolgt. Möglich ist diese Technik durch exakte Dosierung und getrennte Funktionsarem für Saugen und Waschen.

Flächenabsauger oder Punktabsauger

Fächenabsauger saugen über einen Schlitz die gesamte Breite der Platte ab. Punktabsauger fahren wir ein Tonarm die Oberfläche der Platte ab und saugen durch eine kleine Bohrung die Flüssigkeit ab.  Punktabsauger sind leise, schonend aber leider sehr teuer. Sie sind auch eher umständlich und zeitaufwändig in der Handhabung. Heute arbeiten deshalb  fast alle Hersteller mit Flächenabsaugung. Sie ist schnell, kräftig und liefert gute Ergebnisse. Nachteil der Flächenabauger ist das höhere Betriebsgeräusch der Absaugturbine. Deshalb muss auf eine gute Schallisolierung geachtet werden. Unsere Maschinen werden mit Basotect® in Studioqualität gedämmt und gelten dehalb als die leisesten Maschinen im Markt.

Bietet Ultraschall bessere Ergebnisse?

Ultraschall wird in der Industrie und in der Optik zur Reinigung eingesetzt. Damit Ultraschall wirksam ist, muss er eine sehr hohe Schallenergie gezielt auf die Schallplattenoberfläche bringen.  Uns sind keine Maschinen bekannt, die eine ausreichende Schallenergie liefern. Stattdessen werden die Maschinen dann mit zusätzlichen Reinigungssystemen ausgerüstet (z.B. rotierende Plüschwalzen). Ultraschallsysteme brauchen viel Flüssigkeit (bis zu 6 Liter!) in der dann mehrere Schallplatten gewaschen werden. Getrocknet wird dann mit Ventilatoren, die Raumluft auf die Oberfläche der Schallplatte blasen. Dabei werden dann im Wasser gelöste Verunreinigungen durchaus wieder angetrocknet.

Waschen und Trocknen getrennt

Aus gutem Grund erfolgen bei unseren Maschinen „Waschen“ und „Trocknen“ in separaten Funktionsarmen. Im  Wascharm ist eine hochwertige Waschbürste und ggf. die Flüssigdosierung eingebaut. Der Saugarm hat einen Saugschlitz über den die Flüssigkeit abgesaugt wird. Damit das gut funktioniert und die Schallplatte geschützt wird, ist an dem Saugschlitz rechts und links ein kleiner Mikrofaserstreifen angebracht.  Einige Hersteller verzichten nun (aus Kostengründen) auf einen Bürstenarm und nutzen die kleinen Mikrofaserstreifen am Saugarm zur „Plattenwäsche“. Die Maschinen haben dann nur einen Funktionsarm und eben keine Bürsten. Das ist natürlich ein Kompromiss, der zu Lasten der Waschqualität geht. Versuchen Sie doch mal, sich die Fingernägel mit einem Tuch zu reinigen!         

Abb.: Bei Nessie und HANNL sind es getrennte Funktionsarme für Waschen und Trocknen